Regelwerke Wettkampfklettern

 

Der internationale Kletterverband IFSC (International Federation of Sport Climbing) hat ein umfassendes Regelwerk für den Wettkampfbereich verfasst, das gilt für alle internationalen Wettkämpfe im Klettersport.
Für Wettkämpfe auf nationaler Ebene gilt das Nationale Regelwerk Klettern des DAV. 
Diese Regelwerke sind bindend für alle Athlet*innen, die Wettkampfjury, Schiedsrichter*innen und die Routenbauer*innen. 

Weitere Infos auf der Website des DAV.

Altersklassen nationale Wettkämpfe

Die Altersklassen werden 2025 an diejenigen der IFSC angepasst:

Die Altersklasse U15 umfasst zukünftig drei Jahrgänge (Sportler*innen, die in dem jeweiligen Kalenderjahr das 12., 13., 14. Lebensjahr erreichen). In der U15 wird ein Overalltitel vergeben.

Die Altersklasse U21 umfasst zukünftig vier Jahrgänge (Sportler*innen, die in dem jeweiligen Kalenderjahr das 17., 18., 19., 20. Lebensjahr erreichen).

In der U17 und U21 werden beim DJC ausschließlich Einzeltitel vergeben. 

© Pixabay
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© DAV e.V.
© DAV e.V.

Boulder/Lead:

Mit 15 Jahren Start bei Erwachsenen-WKen auf Landesebene und überregionalen Meisterschaften

Mit 16 Jahren Start bei Erwachsenen-WKen auf Bundesebene (DM)

Mit 17 Jahren Start bei Erwachsenen-WKen bei internationalen WKen

Speed:

Mit 13 Jahren Start bei Erwachsenen-WKen auf Landesebene und überregionalen Meisterschaften

Mit 15 Jahren Start bei Erwachsenen-WKen auf Bundesebene

Mit 17 Jahren Start bei Erwachsenen-WKen bei internationalen WKen

© Karl Gähler
© Karl Gähler

Altersklassen KidsCup

 

 

  • Jugend C – 12. und 13. Lebensjahr
     
  • Jugend D – 10. und 11. Lebensjahr
     
  • Jugend E – 8. und 9. Lebensjahr
     
  • Jugend F – 6. und 7. Lebensjahr

Disziplinen des Wettkampfkletterns

Grundsätzlich finden Kletterwettkämpfe an künstlichen Kletterwänden statt und lassen sich in drei Disziplinen unterteilen:

  • Leadklettern
  • Bouldern
  • Speedklettern 

Schwierigkeitsklettern/Lead

 

Das Schwierigkeitsklettern ist die älteste Disziplin des Wettkampfes. Ziel ist in einer schweren Route so weit wie möglich zu klettern. Der/die Kletternde muss dabei jeden Sicherungspunkt, der sich in der Route befindet, ins Seil einhängen. Die Platzierung wird über zwei Runden (Qualifikation, Finale) ermittelt. Sollte es im Finale einen Gleichstand unter den Erstplazierten geben, entscheidet entweder das Vorrundenergebniss oder es wird ein Superfinale zwischen den Erstplazierten ausgetragen.
In der Regel klettern die Athlet*innen on sight nach vorherigen gemeinsamer Routenschau.

© Svetlana Gilfert
© Svetlana Gilfert

Bouldern

Beim Bouldern handelt es sich um Klettern in Absprunghöhe (max. 5 m Höhe) über Weichbodenmatten. Komplexe Bewegungsabläufe und maximalkräftige Belastungen stehen dabei im Mittelpunkt. Es gibt zwei Modi, in denen der Wettkampf ablaufen kann:
Beim internationalen Modus müssen die Athlet*innen in Qualifikation und Finale jeweils 6 Boulder in max. 6 min. klettern. Dabei werden die Versuche gezählt. Danach hat der/die Athlet*in 6 min. Pause. Nach dieser Pause folgt der nächste Boulder usw. Die Athlet*innen dürfen sich bei den Versuchen nicht gegenseitig beobachten.
Beim offenen Modus haben die Athlet*innen mehrere Stunden Zeit für alle Boulder haben. Sie können sich dabei gegenseitig beobachten oder helfen und sind an keine Reihenfolge der Boulder gebunden. 
Bei beiden Modi gewinnt, wer die meisten Boulder klettern konnte und bei Gleichstand, wer die wenigsten Versuche gebraucht hat.

© Lisa Maul
© Lisa Maul

Geschwindigkeits-/Speedklettern

 

Auch Speedkletterwettkämpfe werden in Deutschland immer häufiger durchgeführt.
Die Athlet*innen klettern eine vergleichsweise leichte standartisierte Route und werden mit einem Seil von oben gesichert. In der Qualifikation klettern die Athlet*innen auf Zeit. Danach starten die 16 Schnellsten der Qualifikation gegeneinander, wobei immer der/die langsamere ausscheidet.

© Svetlana Gilfert
© Svetlana Gilfert

Begehungsstile

Es gibt zwei Begehungstile, die beim Wettkampfklettern von Bedeutung sind:

on sight

Von der on-sight-Begehung einer Route wird gesprochen, wenn eine Route durchstiegen wird, ohne dass vorher jemand beim Durchstieg beobachtet oder selber probiert wurde.

flash

Beim einem flash-Durchstieg, gelingt die Route, nachdem andere KletterInnen in der Route beobachtet wurden, selbst aber noch nicht in der Route geklettert wurde.
Beim Bouldern spricht man vom flash, wenn der Boulder im ersten Versuch geschafft wird. Dabei ist es egal, ob vorher andere KletterInnen beobachtet wurden.

Isolation

Isolation oder kurz Iso ist ein Bereich i.d.R. innerhalb der Halle, wo sich die AthletInnen aufhalten, bis sie ihre Route klettern. Der Bereich ist so gestaltet, dass die Wettkampfwände und -routen nicht zu sehen sind.